Zora 

Zora wurde am 9. Juli 2010 geboren und lebt seit dem 13. September 2010 bei mir. Im Alter von 9 Monaten ist sie an einem einzigen Tag erblindet. Zora's Lieblingsbeschäftigung ist Apportieren und sie liebt es, zusammen mit einem Menschen Trickli zu machen. 

Die Erblindung von Zora gab mir die Möglichkeit, mich mit den Auswirkungen einer Sehbehinderung auf Hunde intensiv auseinandersetzen. Wissenschaftliche Studien zu sehbehinderten Hunden existieren meinen Recherchen nach nicht. Die Fachliteratur stützt sich auf Erfahrungswerte. 

Beim Austausch mit Menschen anderer sehbehinderter Hunde ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich das Leben eines blinden Hundes aussehen kann. Die einen Hunde werden nur über eine doppelte Leine gesichert spazieren geführt und erhalten im Wald zusätzlich eine Hundebrille aufgesetzt, um keine Augenschäden durch Äste zu erleiden. Dagegen absolvieren andere sehbehinderte Hunde mit ihrem Menschen Agilty-Parcours - auf Zeit! 

Zora läuft - wo immer es die Sicherheit erlaubt - unangeleint. Sie lässt sich durch den Alltag führen über Hörzeichen wie z.B. Rückruf, Stopp (sofortiges Innehalten und Stehenbleiben), Warten (Verharren am Ort), Rauf (Trottoir rauf), Runter (Trottoir runter), Treppe (für rauf und runter zwei unterschiedliche Kommandos), Hopp (über etwas drüber springen), Untendurch (unter etwas hindurchkriechen, z.B. ein umgeknickter Baumstamm), Kopf/Schulter nach rechts oder nach links abdrehen (beim Ausweichen vor einem Hindernis während dem Gehen).

Dabei gilt wie auch bei sehenden Hunden: Je besser die Kommandos sitzen, umso grösser ist die Freiheit, die dem Hund gegeben werden kann. 

Zora liebt auch das Mantrailing (Personensuche nach Individualgeruch).